Die Rolle von Wissenschaft für die Verbraucheraufklärung
Wissenschaft hat u.a. die Aufgabe, Erklärungen zu Alltagsphänomen
zu liefern, z.B. um Politikentscheidungen einzuleiten, mit denen steuernd eingegriffen werden kann. Das ist gut, wenn die Wissenschaft nicht Interessen geleitet ist, z.B. um neue Forschungsmittel zu generieren, schlecht, wenn sich Wissenschaft für politische Ziele korrumpieren lässt.
Bedenklich ist auch, wenn wissenschaftliche
Ergebnisse von Laien nach Belieben für eigene Zwecke eingeordnet werden. Das scheint derzeit mit dem Insektensterben
zu passieren. Kaum jemand ist in der Lage, die veröffentlichten Zahlen zu interpretieren oder Ursachen für den beobachteten Insektenrückgang zu nennen. Es wird trotzdem ungeniert gemacht. Und einer der Schuldigen ist schnell gefunden: die Landwirtschaft. Dabei geben das die Zahlen (derzeit) noch nicht her. Der Agrarstatistiker Georg Keckl hat eine Einordnung versucht und wird dafür von einigen Journalisten und Wissenschaftlern kritisiert. Warum? Er macht nur das, was eigentlich Journalisten machen müssten: kritisch nachfragen.
Die bisher beste Langzeitsstudie scheint aus England zu stammen. Auch dort findet sich ein Hinweis auf den möglichen Einfluss der Landwirtschaft. Er ist allerdings sehr vorsichtig formuliert, weil er sich nicht nachweisen lässt und der auch in England beobachtete Insektenrückgang keineswegs so deutlich ausfiel, wie in den aus Deutschland stammenden Daten.